Söflingen feiert vier Tage Kirchweih

m Klosterhof fließen Tränen. 25 Kilo Zwiebeln geschält. Das ist eine Ansage! Oma Heidi ist für den Zwiebelkuchen zuständig. Sie macht alles selber, vom Zwiebelschälen bis zum Backen. Ein bisschen weinen gehört dazu. Ihre Küche ist gleich neben dem Festzelt der Narrenzunft Sevelinger Bauza, und sobald ein Kuchen fertig ist, springt ein Hilfswilliger von der Narrenzunft in Heidi Bieks Küche und macht den Zwiebelkuchen-Express.

Denn die Besucher der Söflinger Kirchweih stehen Schlange: Oma Heidis Zwiebelkuchen ist Legende. Die Söflinger Kirchweih ist weit mehr als nur ein Vorstadtfest, bei dem die Söflinger bei einem Gläsle Suser und einem Stückle Zwiebelkuchen zusammenhocken. Man trifft sich, man sieht sich und man wird gesehen. Die Kirchweih ist auch eine Art Visitenkarte für die Vereine, gepaart mit einem Leistungsbeweis.

Die Krippenbauer verkaufen in ihrer Besenwirtschaft nicht nur ihren selbst zubereiteten Schaschliktopf, sondern auch Weihnachtskrippen, Holzfiguren für Kinderzimmer oder Häuschen für Hamster oder Vögel. „Die Einnahmen können wir gut für neue Werkzeuge und Vitrinen gebrauchen“, freut sich die Vereinsvorsitzende Theresia Reischl.

Im Forsthaus im Klosterhof sind gleich drei Besenwirtschaften. Im Erdgeschoss der VdK: Die Besucher hocken eng beieinander, es herrscht Großandrang. Der Duft von Schlachtplatte mit Blut- und Leberwurst und Sauerkraut lockt die Leute. „Bei uns ist es jedes Jahr so voll, die Leute mögen im Herbst deftige Küche“, weiß Dorle Ehrler vom VdK Ortsverband Söflingen.

Mit Live-Musik

Eine Etage höher bewirten die Mitglieder des Liederkranzes und in der zweiten Etage der Förderverein der Stadtkapelle. Hier gibt es nicht nur edle Weine, Suser, Zwiebelkuchen, Schmalzbrote oder Kuchen, sondern auch Live-Musik. „Bei uns wird es erst abends so richtig voll“, erklärt Volker Keller von Förderverein. „Mit den Einnahmen finanzieren wir die Bläserschule unserer Jugend. Immerhin haben wir rund 70 Jugendliche.“ Auf dem Klosterhof steht auch das Festzelt der Sevelinger Bauza, die nicht nur Oma Heidis Zwiebelkuchen verkaufen, sondern auch noch Flammkuchen, Kürbiscremesuppe oder Schmalzbrot im Angebot haben. Seit acht Jahren ist die Narrenzunft dabei.

„Sonntags gibt es noch Kuchen, Torten und Waffeln. Das Waffeleisen leiht uns das Söflinger Hotel Löwe“, sagt Lucie Gatterer von der Narrenzunft. Petra Nolle sitzt mit ihrem Enkelkind Anni im Zelt: „Zur Söflinger Kirchweih bin ich schon mit meinen Kindern gegangen und nun mit meinem Enkelkind. Wir gehen jedes Jahr hin.“

Das Wetter war recht mild am Wochenende, und so konnten sich die Erwachsenen auf die Bierbänke vor dem Zelt setzen, während die Kinder von den Fahrgeschäften begeistert waren. Sie hoben mit Flugzeugen ab, drehten ihre Runden auf dem Karussell oder ließen es im Autoscooter krachen.

Quelle: SWP – Beate Storz