Aschermittwoch 2015 mit den Freien Wählern

Die Unabhängige Wählervereinigung Söflingen (UWS) organisierte zum zweiten Mal den „heiter, politischen Aschermittwoch“ im Pfarrheim der kath. Kirchengemeinde Maria Himmelfahrt. In dem vollbesetzten Saal, bei Leberkäs, Kartoffelsalat, Bier und Wein, wurden die Besucher bestens unterhalten.Erwin Egger, Karikaturist und Büttenredner, nahm die Stadtspitze, einzelne Gemeinderätinnen und Gemeinderäte und deren Stadtpolitik aufs Korn. Sein zum Teil in Versform vorgetragener Aschermittwochsverriss wurde durch seine gelungenen Karikaturen unterstützt. Hier ein Auszug aus seinem Vortrag:

Bei der letzten Stadtratswahl,
Also die da kommunal,
hend die Freie Wähler – ganz besonna –
äll ihre Sitze wieder gwonna,
Oh, wie hend dia ganz o-bachad,
über diesen Sieg so g’lachad!
Doch! Gewählt ist nicht egal,
ma gucked auf dia Stimmazahl,
wer hodd an Stimma zu genomma,
und wer ist onder d’räder komma,
besonders kämpft hend , wia zwoi Wilde,
der Dr. Reck und der Ralf Milde,
des sind dia Manna aus den Reihen,
der Wählerlisten, dieser Freien,
ma hot halt gschwätzt, wer führa sodd,
und wer do blos a hauptschul hodd,
Au! Der Bildungsspruch hot g’riffa,
do hend de Freie lautstark pfiffa,
und zwar ganz leise oin ins Eck,
den arma, arma Dr. Reck,
ond do derzua na, macht sich wacker,
dr Milde Ralf au no vom Acker,
und rennt drvo, wia a scheues Reh,
zur todgeweihten FDP
und die steigt auf zur Fraktion
und Dnk der Zufalls ? Aktion,
bekommt der Milde, ohne Koschda
an gut bezahlta Extra-Posta
Die Freie Wähler – wie begossa
Hend zerschd amol die reiha gschlossa,
in dodde Fäll hängt ungeloga,
die Rettung amma Pädagoga,
do hilft koin stura Strossakehrer,
des war die zeit für an Oberlehrer,
im Ruhestand, mit ganz viel zeit,
wie gut, dass es den Eichhorn geit!
Se hand ihn gwählt, ond des isch wohr,
vermulich glei auf 20 Johr.

Die Stadträtin Helga Malischewski, trat als Männerbeauftragte im Ulmer Rathaus auf. Sie nahm die Gleichstellungsaktivitäten der Stadtverwaltung und des Gemeinderates ins Visier. „Auf ihr Männer tretet ein in meinen Männerschutzverein.“ Viele der anwesenden Männer traten anschließend in ihren „Männerschutzverein“ ein.

Zum Abschluss gaben die Seflinger ihr bestes. Mit Erwin Schmid, Otto Schempp und Reinhold Eichhorn begeisterten sie das Publikum mit einem musikalischen Politkabarett vom Feinsten.

Die Kommunalwahlen, die Scalaverträge der Sparkasse, die Sedelhöfe, von der Fußball WM bis zur Verteidigungsministerin, alle diese Themen wurden mit hintersinnigen Texten zu bekannten Melodien besungen.

Auch das 125jährige Jubiläum zur Fertigstellung des Münsterturmes wurde besungen:

Im 14. Jh. begann der Münsterbau.
Stein auf Stein, Stein auf Stein, das Bauwerk soll bald fertig sein.
Doch früher war es g´rad wie heut´, man braucht dazu viel Geld.
Deshalb bat die Stadt Ulm um Hilfe in Ulm und um Ulm herum.
In Söflingen, da wuchs viel Wein am ganzen Eselsberg.
Deshalb schickten sie Wein, den Maurern dann nach Ulm hinein.
Der Wein jedoch zu sauer war, die Maurer tranken nicht.
Und sie leerten den Wein einfach in den Mörtel rein.
Der saure Simsenkrebsler zog  den Speis zusammen.
Damit werden alle Stein ewig fest gemauert sein.
Und die Moral von der Geschicht´: Das Münster steht bis heut´.
Ohne Söflinger Wein wär es längst gestürzet ein.

Die 3. Auflage unseres Heiter, Politischen Aschermittwoch, wird sicherlich 2016 stattfinden.