Spielsachen aus einer früheren Zeit

Vom Kasperletheater über Porzellanpuppen bis hin zum Metallbaukasten: Im Museum in der Söflinger Klostermühle werden historische Spielsachen aller Art ausgestellt – die Raritäten sind mehr als 100 Jahre alt.

Erika Heydorn achtet auf jedes Detail, damit alle Ausstellungsstücke zur Geltung kommen. Foto: Matthias Kessler
Erika Heydorn achtet auf jedes Detail, damit alle Ausstellungsstücke zur Geltung kommen. Foto: Matthias Kessler

Pfannen und Töpfe hängen griffbereit an der Küchenwand, nebenan ein Salon, in dem sich die feinen Damen zum Tee treffen, bemaltes Porzellan im Schrank – aber alles nur in Miniatur. Die Puppenstube aus dem Jahr 1832 ist das älteste Stück, das der Museumsverein für die Weihnachtsausstellung auftreiben konnte.

Seit drei Wochen tragen Erika Heydorn, Helga Bärtele, Ursula Bürzle und Edeltraud Kern historische Spielsachen von Privatpersonen zusammen. Durch die im Fundus des Museums vorhandenen Stücke wird die Ausstellung dann ergänzt und in den Vitrinen gestellt. Der Aufbau allein und die richtige Anordnung für die Ausstellungsstücke zu finden, sei ein großer Aufwand, erklärt Heydorn. Bis Sonntag werden die vier ehrenamtlichen Kuratorinnen ihr Werk vollendet haben und die Ausstellung eröffnen.

Die meisten Ausstellungsstücke stammen aus Privatsammlungen, wie der von Rainer Pietzsch. Schon lange sammelt er leidenschaftlich Metallbaukästen der Firmen „Märklin“ und „Trix“. Die Märklin-Baukästen seien für die armen Leute gewesen, erzählt der Sammler. Da sie anfangs noch nicht lackiert waren, konnten sie günstiger angeboten werden, als die der Firma „Trix“. Für die Ausstellung hat Pietzsch dem Museum einige seiner ältesten Fahrzeugmodelle zur Verfügung gestellt. Sie sind gar nicht oder nur in Schwarz lackiert, wie es in den Dreißigerjahren üblich war. Aufwendig hat er die Einzelteile zusammengetragen, restauriert und montiert. Auch die neueren Stücke wie ein Feuerwehrauto und ein Motorrad mit Beiwagen sind im Museum aufgebaut, sie sind bereits in grün, blau und rot lackiert.

Foto: Matthias Kessler
Foto: Matthias Kessler

Ebenfalls Teil der Ausstellung sind einige Dampfmaschinen aus der Sammlung von Dr. Paul Ströbele. Seiner Schätzung nach sind sie zwischen 1910 und 1920 hergestellt worden. Richard Gründler stellt eine Reihe von Spielen für die Weihnachtsausstellung zur Verfügung – alte Puzzles, Brettspiele, Holzbauklötzchen, deren ursprüngliche Farbe nur noch erahnt werden kann. Eines der ausgestellten Puzzles ist ganz ausgeblichen, es stammt aus dem Jahr 1850. Auch ein Steiff-Bär, dem man die jahrzehntelange Benutzung deutlich ansieht, hat vorübergehend ein neues Zuhause in einer der Glasvitrinen gefunden, Heydorn schätzt sein Alter auf etwa 70 Jahre.

Weitere Ausstellungsstücke stammen aus den Sammlungen von Michael Geyer, Christa Scherer und Hans Werndel.

Quelle: SWP – CHRISTIN SCHIELE