TSG Söflingen: „Sportopia“ wird real

TSG Söflingen: „Sportopia“ wird real

Sportopia? Liegt nicht mehr in Utopia. Wenn es nach den Verantwortlichen der TSG Söflingen geht, „können wir morgen loslegen“. Sagt der TSG-Vorsitzende Walter Feucht. Für ihn ist das durch ihn selber initiierte neue Projekt seines Vereins nicht mehr und nicht weniger als ein „Quantensprung im sportsozialen Bereich, eine Sportstätte, wie es sie in dieser Form in Deutschland noch nicht gibt“.

Dass „Sportopia“ keine Utopie mehr ist, liegt an der ersten großen Hürde, die die TSG überwunden hat. In den Schubladen liegen baureife Pläne, entwickelt von der Langenauer Architekturwerkstatt, und ein Finanzierungskonzept für das mit 8,7 Millionen Euro veranschlagte größte Projekt, das die TSG je vorhatte. Nicht zuletzt lagert auf der Geschäftsstelle an der Harthauser Straße eine grundsätzliche Zusage des WLSB, des württembergischen Landessportbundes, wie der hauptamtliche TSG-Geschäftsleiter Jochen Schmitt erläutert. „Auf der Grundlage der vorliegenden Planung können wir zuschussfähige Kosten von ca. . . . Euro anerkennen. Bei einer Regelförderung von 30 Prozent ist demnach von einem Zuschuss von ca. . . . Euro auszugehen. Nicht berücksichtigt sind Optimierungsmöglichkeiten (zum Beispiel Vergrößerung der Umkleiden). Wir können das Konzept vom Grundsatz her mittragen und sind gespannt auf die weitere Entwicklung.“ Schrieb Marcus Lachenwitzer, zuständig für den Geschäftsbereich Sportstätten, Bewegungsräume und Kommunalberatung beim WLSB.

Die Kosten im Detail sind noch nicht beziffert. Weil eben jetzt im Detail zu klären ist, welche der Gesamtkosten den Kriterien entsprechen, die Landeszuschüsse fließen lassen. An dieser Stelle nun kommt die Ulmer Lokalpolitik ins Spiel. Ulm verteilt seine Zuschüsse nach Vorgaben, die im Benehmen mit dem Stadtverband für Leibesübungen (SfL) festgelegt worden sind. Womöglich übersteigt die finanzielle Größenordnung das SfL-Budget. Jedoch glaubt Feucht auch, dass soziale Fördertöpfe angezapft werden können. Was erwartet die TSG also konkret von der Stadtpolitik?

Auf diese Frage übt sich der TSG-Impressario in für ihn ungewohnter Süßholz-Diplomatie: „Bei unseren Besuchen in den Fraktionen fühlten Jochen Schmitt und ich Zustimmung für das Sportopia. Im Gemeinderat sitzen weltoffene Leute, die den sportsozialen Mehrwert für große Teile der Bevölkerung punktgenau erkannt haben. Natürlich wären wir in der TSG über ein baldiges Go sehr glücklich, denn wir haben alle Vorgaben erfüllt. Wir wollen und wir können bauen.“

Was aber ist „Sportopia“ genau? In einer knappen Denkschrift beschreibt Feucht das Vorhaben so: „Sportopia repräsentiert den Sportverein der Zukunft.“ Dieser könne mit seiner Integrationskraft nicht nur die Generationen miteinander verbinden, sondern ermögliche über den Generationenmix unter einem Dach hinaus auch die Teilhabe Behinderter und die Eingliederung neu Eingebürgerter und von Flüchtlingen.

„Sportopia wird ein modernes gesellschaftliches Zentrum, das weit über den Rahmen von Reha, Gesundheit und Sport hinausreichende Aktivitäten bündelt. Ein Mix aus Sport, Kultur und Bildung soll Gemeinsamkeiten und Erlebnisse im Familienverbund fördern.“

Multifunktionale Arena

Realisiert werden soll dazu eine multifunktionale Arena, ein flexibel und variabel nutzbares Gebäude für kleingliedrige Veranstaltungen ebenso wie große Ereignisse. Feucht spricht von „Nutzungsmöglichkeiten ohne Ende“. Der Schulsport könne tagsüber ebenso Platz finden wie der Breiten-, Profi- oder Trendsport abends.

Die kühne städtebauliche Idee, geschuldet auch den sich zu Ende neigenden Ausdehnungsmöglichkeiten auf dem Vereinsgelände: Von der Harthauser Straße geht es steil hinauf zu den Sportstätten und zur Vereinsgaststätte. Der heutige Parkplatz vor dem Fitness-Studio soll „abgetragen werden, so dass „Sportopia“ das Straßenniveau nicht nur erreicht, sondern ein Stück weit in den Boden hinein gebaut werden soll. Feucht: „Wir sparen also nebenbei auch noch Ressourcen.“

Quelle: SWP – Hans-Uli Thierer